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Holz ist hygroskopisch, das heisst, es verändert seine Abmessungen mit der relativen Luftfeuchte. Bei trockener Luft schrumpft das Holz in der Breite und Dicke sehr stark, während es in der Länge etwa gleich bleibt. Man spricht vom "Schwinden des Holzes". 

Bei feuchter Luft hingegen füllen sich die Zellen des Holzes mit Wasser auf und die Abmessungen nehmen in der Breite und Dicke wieder zu. Man spricht vom "Quellen des Holzes".

Diese Reaktion des Holzes auf die wechselnde Luftfeuchte wir im Volksmund auch als  "Arbeiten des Holzes" bezeichnet.

Da wir hier in Europa im Winter durch die Heizung eine sehr trockene Luft in unseren Lebensräumen haben, kommt es vielfach zu Trockenrissen, die eigentlich einfach zu vermeiden wären. Denn auch der Mensch mag die trockene Luft nicht. Seine Schleimhäute trocknen aus und Infektions-krankheiten haben leichtes Spiel. Wenigstens kann der Mensch seinen Wasserhaushalt ganz einfach ausgleichen: er trinkt !  Kontrabässe können das nicht.

Deshalb muss der Bassist als Erstes die Luftfeuchte überwachen. Am einfachsten geht das mit einem Haarhygrometer. Oben rechts sehen Sie ein Qualitätshygrometer, das sich sogar kalibrieren lässt. Kaufen Sie keinen Schrott aus dem Warenhaus, auch wenns 10 mal billiger ist. Qualität ist hier ein Muss und bei richtiger Pflege hält ein gutes Haarhygrometer ein Leben lang. Zudem müssen Sie sich auf seine Angaben unbedingt verlassen können.

Um die relative Luftfeuchte von mindestens 60 % zu halten, sind Luftbefeuchter ein ideales und billiges Mittel. Die einfachen Geräte sieden das Wasser in einer kleinen Kammer und befeuchten mit dem austretenden Wasserdampf das Raumklima. An den Radiatoren angehängte Wasserbehälter haben den gleichen Effekt. Auch ein Wäscheständer mit zu trocknender Wäsche beeinflusst das Raumklima positiv. Pflanzen regulieren die relative Luftfeuchte ebenfalls und zeigen unmissverständlich an, wenn es zu trocken wird: Sie sterben ab !!!

Entgegen den Befürchtungen vieler Bassisten ist eine relative Luftfeuchte von mindestens 60 % keine Bedrohung für den Wohnraum. Im Sommer herrscht vielfach bis zu 98 % relative Luftfeuchte, ohne das Schaden entsteht. Im Gegenteil, dieses Klima wird als angenehm empfunden. Die relative Luftfeuchte hat NICHTS mit der Feuchte der Baussubstanz zu tun, die manchmal zur Pilzbildung führt und Ihren Grund in der schlechten Belüftung der Räumlichkeiten hat.

Eine genaue Einhaltung der relativen Luftfeuchte von MINDESTENS 60% dient dem Menschen und dem Kontrabass !

© Giorgio Pianzola, Bern 2009